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Eingetroffene Vorhersagen Irlmaiers

 

 


 

 

Der Zerfall des Warschauer Paktes und der UdSSR

 

 

 

 

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Der Zerfall des Warschauer Paktes und der UdSSR

 

„Drüb'n im Osten gibts no an großn Umschwung,” sprach Irlmeier weiter.

„Des geht no net so gschwind, und es wern allerhand Kämpf' vorausgehn, aber es kimmt."

 

 

 

Quelle: Altbayrische Heimatpost vom 20. November 1949, Seite 8 (z. B. Bayerische Staatbibliothek / Suchmaschine OPAC )

 

Anmerkung

Die Zeilen vor und nach diesem Zitat in der Altbayerischen Heimatpost beziehen sich auf andere Themen. Weitere Anmerkungen zum Umschwung im Osten liegen dort nicht vor, ebenso wenig - meines Wissens nach - im gesamten Rest der Irlmaier-Dokumentation.

Heißt es "drüben im Osten", kann man davon ausgehen, dass es sich um einen geographisch sehr nahen, quasi nachbarschaftlichen Osten handelt, also Osteuropa.

"Großer Umschwung" entspricht absolut dem, was dort geschah. "Umschwung" ist auch in sofern eine sehr treffende Formulierung, als dass der gesamte Prozess (soweit) ohne echte internationale Kriege, und zumindest in den größeren Staaten des Warschauer Paktes auch ohne regelrechte Bürgerkriege ablief. „Des geht no net so gschwind" macht klar, dass Irlmaier es von 1949 aus betrachtet nicht so bald erwartet. Auch "es wern allerhand Kämpf' vorausgehn.." trifft auf den Umbruch in Osteuropa zu, da es im Zuge des dortigen Umbruches viele kleinere Kriege gab, sowie Umstürze und Putschversuche.

„Des geht no net so gschwind, und es wern allerhand Kämpf' vorausgehn, aber es kimmt." - scheint sich insgesamt auf eine instabile Situation zu beziehen, deren Ausgang offen zu sein scheint. genau das trifft auf Russland zu. Erst kam Gorbatschow, dann gab es einen misslungenen Putschversuch in dessen Folge Jelzin an die Macht kam. Dieser wurde zur Symbolfigur des zerfallenden Russlands, und dann gab es - glaubt man einigen Medien - eine Art kalten Putsch der Putin an die Macht brachte.

Das deutet alles schon sehr stark auf den Umbruch in Osteuropa hin, und diese Stelle ist ein starkes Argument gegen den Verdacht, Irlmaier sei mit seinen Visionen irgendwie im Kalten Krieg stecken geblieben.

Noch eindeutiger wird die Angelegenheit, wenn man Irlmaiers Voraussagen zu einem äußerst blutigen Bürgerkrieg in Russland nach Ende des "dritten Weltkrieges" hinzuzieht:

 

Und in Rußland?

Da bricht eine Revolution aus und ein Bürgerkrieg. Die Leichen sind so viel, daß man sie nicht mehr wegbringen kann von den Straßen. Das russische Volk glaubt wieder an Christus und das Kreuz kommt wieder zu Ehren. Die Großen unter den Parteiführern bringen sich um und im Blut wird die lange Schuld abgewaschen. Ich sehe eine rote Masse, gemischt mit gelben Gesichtern, es ist ein allgemeiner Aufruhr und grausiges Morden. Dann singen sie das Osterlied und verbrennen Kerzen vor schwarzen Marienbildern.

 

Quelle: "Blick in die Zukunft", 1961, Seite 113

 

Anmerkung

Dieses Szenario unterscheidet sich sehr deutlich von dem oben. Ein Abschluss des Bürgerkrieges zum (orthodoxen) Osterfest könnte bedeuten, dass dieser Bürgerkrieg nur wenige Monate dauert und einsetzt, sobald die totale Niederlage in Mitteleuropa besiegelt - also im Herbst des Kriegsjahres

Sicher ist es etwas unbefriedigend, dass es von Irlmaier keine Voraussage zur deutschen Wiedervereinigung gibt und dass von ihm (soweit mir bekannt) nur diese einzige Stelle in der Altbayrische Heimatpost zum Umbruch in Osteuropa überliefert ist. Dies kann aber mehr mit der Dokumentation zu tun haben, als mit Irlmaier selbst.

 

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